Washington breitet den Krieg
in Südamerika vor

Mit dem sogenannten Plan Colombia, dem Kolumbienplan, bemäntelt Washington seine Kriegsstrategie gegen die Völker Südamerikas und bedroht besonders die Souveränität und Würde der bolivarianischen Nachbarländer Kolumbiens. Die USA verfolgen ihre expansionistischen Herrschafts- und Ausbeutungspläne in der Region, schränken europäische Investitionen in Lateinamerika und der Karibik ein und engen die zweifellos vorhandenen Chancen Brasiliens an der Spitze des gemeinsamen Marktes Mercosur ein. Der geostrategische Plan des Imperiums kann mit der unbedingten Hilfe der Regierung von Präsident Andrés Pastrana, des Establishments und der herrschenden Klasse Kolumbiens rechnen. Sie reisen durch die Welt und erbetteln von Millionären Dollarhilfen, um die hohen Kosten des Kolumbienplans bezahlen zu können. All das unter der auf gefährliche Weise als Vorwand gebrauchten Ausrede, den Drogenhandel bekämpfen zu wollen. Das Geheimnis hinter der Fassade des Kampfes gegen die Drogen konnte nicht lange bewahrt werden. Es geht darum, ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Regierungen und Völker der Region in die Verteidigung der US-Politik einzuspannen.

Zahlreiche Informationen haben den wahren Hintergrund der berechnenden Expansions-, Herrschafts- und Kontrollstrategie enthüllt, die von Washington gegen die Völker Südamerikas, gegen ihre Souveränität, Würde und gegen ihre großen Möglichkeiten entworfen wurde. Das Weiße Haus fand im Kampf gegen die Drogen einen willkommenen Vorwand, um die operativen Kapazitäten des Militärs und der Polizei in Kolumbien gegen die Guerilla zu verbessern. Es verstärkt seine Präsenz mit immer mehr Männern, die mit ausgefeilten Waffen und genügend Mitteln ausgerüstetet sind, um sich das Wasser und

die Mannigfaltigkeit der Natur des Amazonastales anzueignen, einer Region, in der das wichtigste Labor des Lebens ohne Umweltzerstörung für die künftigen Generationen existiert.

Aber die hegemonistischen Ziele des Imperiums treffen auf die politischen Erfolge des sozialistischen Kuba, des bolivarianischen Venezuela und auf die wachsende Kampfkraft der kolumbianischen Guerilla- und Volksbewegung gegen den hohen Grad der Arbeitslosigkeit in Städten und auf dem Land, gegen die niedrigen Löhne, die hohen Steuern, die Korruption in den Regierungs- und Privatinstitutionen, gegen die Auslands- und Inlandsverschuldung, gegen die Verletzung der Menschenrechte und gegen die verbrecherische Unterdrückung und Einschüchterung der revolutionären politischen Opposition. Es ist nicht zu leugnen, daß die Kolumbianer sich jeden Tag mehr mit den verschiedenen sich in der Region entwickelnden politischen und sozialen Kämpfen identifizieren. Diese Kämpfe werden von den sozialen Ungerechtigkeiten hervorgerufen, die sich unter den Bedingungen der Globalisierung der kapitalistischen Mafia mit ihrem neoliberalen Modell verschärfen.

Die FARC-EP kennen die perversen Ziele, die von der Yankee-Politik unter dem Schirm der angeblichen Hilfe für Kolumbien und des Sophismus des Kampfes gegen den Drogenhandel verfolgt werden und verurteilen die in verschiedenen Szenarien abgehaltenen Manöver. Wir haben rechtzeitig vor der gefährlichen Kriegsstrategie gewarnt, die einzig zum Ziel hat, die Einheit und den Freiheitskampf der Völker Lateinamerikas und der Karibik aufzuhalten und zu zerstören. Eine Strategie, in der die Regierung und die herrschende Klasse Kolumbiens - mit zu zählenden Ausnahmen - die schändliche Aufgabe übernommen haben, sich als Marionetten der Interessen des US-Imperiums an die Spitze dieser Inversion zu stellen. Sie, die sich in unwürdiger Art und Weise dem Verkauf der Souveränität verschrieben haben, diskreditieren ohne Skrupel diejenigen, die es ablehnen, sich unter dem Vorwand der Hilfe gegen den Drogenhandel in den inneren Konflikt der Kolumbianer einzumischen.

Glücklicherweise finden wir bei den Regierungen und Völkern Europas, Lateinamerikas und der Karibik zur gleichen Zeit aber genügend Sensibilität, Besonnenheit, Verständnis und Besorgnis ob der voraussehbaren politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und ökologischen Effekte der Konfrontation.

Angesichts der unvorhersehbaren Konsequenzen, die eine eventuelle ausländische Militärbeteiligung in unserem Land für die Zukunft der Brudervölker und für das Entstehen neuer Konflikte zwischen den Nachbarvölkern Kolumbiens haben kann, appellieren wir als FARC-EP an die Vernunft des Volkes und den von den Vätern unserer Unabhängigkeit herrührenden Patriotismus, unsere Intelligenz, Kraft und Erfahrungen zu vereinen, um die Handvoll von armseligen Marionetten zu isolieren und zu besiegen. Es ist ein Kampf gegen diejenigen, die sich auf der Jagd nach individuellen oder kollektiven Privilegien, die auf Kosten noch der Ärmsten der Armen gehen, beim US-Imperium einschmeicheln wollen. Und selbst diesen Kampf tragen sie nicht selber aus, denn bei einer Eskalation des Konfliktes würden diese Herren sicher nicht in der ersten Reihe der Front stehen.

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