Bushs neue Kriege: Alte ökonomische Rezepte zur Rettung des
Imperiums
Die volkseigenen Helden Lateinamerikas
(Die senkrechten Reihen bis fünf Briefmarken aus der Kollektion des Generales Vargas)
1. ARGENTINA - Jose de SAN MARTíN (1778 - 1850);
2. BOLIVIA - M.A.PADILLA;
3. Die Briefmarke;
4. BRASIL - Joaquin Jose "TIRADENTES" DA SILVA XAVIER (1748 - 1792);
5. CHILE - Bernardo O'HIGGINS (1776 oder 1778 - 1842);
1. COLOMBIA - Antonio Ambrosio NARIÑO (1765 - 1823);
2. CUBA - Jose Julian MARTÍ y PÉREZ (1853 - 1895);
3. Die Briefmarke;
4. REPUBLICA DOMINICANA - Juan Pablo DUARTE (1813 - 1876);
5. ECUADOR - Antonio Jose SUCRE Y DE ALCALÁ (1795 - 1830);
1. SALVADOR - Manuel Jose ARCE;
2. HAITI - Jean Jacque DESSALINES (ок. 1760 - 1806);
3. Die Briefmarke;
4. MEXICO - Miguel HIDALGO Y COSTILLA (1753 - 1811);
5. NICARAGUA - Jose Dolores ESTRADA;
1. PARAGUAY - J.E.DIAZ;
2. PERÚ - F.BOLOGNESI;
3. Die Briefmarke;
4. URUGUAY - Jose Guervasio ARTIGAS (1764 - 1850);
5. VENEZUELA - Simón Jose Antonio BOLÍVAR Y PONTE (1783 - 1830);
ARGENTINA - Juan Gregori DE LAS HERAS (1780 - 1866);
Als der Nazifaschismus einen kometenhaften Machtaufstieg erlebte, glaubte
fast niemand, daß das 3. Reich doch nicht die versprochenen 1000 Jahre
existieren würde. Es war eine Zeit, in der die NSDAP viele Millionen Anhänger
gewann, die zunächst einer verarmten Mittelklasse entstammten, um später auch in
weiten Kreisen der Arbeiterklasse Fuß zu fassen. Als der Reichstag, auf Befehl
von Hitler, in Brand gesetzt wurde, um Dimitroff, Thälmann, die KP und die
Komintern vor der Welt als »Terroristen« zu beschuldigen; als die Fakkeln,
getragen von Millionen Jugendlichen in Deutschland und Italien, die
Scheiterhaufen anzündeten, auf denen außer Büchern auch Kommunisten, Sozialisten
und andere Demokraten verbrannt wurden; als die Re- gierung der Vereinigten
Staaten zusammen mit Großbritannien dem republikanischen Spanien von Machado,
Garcia Lorca, Alberti, Leon Felipe, Casals, la Pasionara und Picasso den Rücken
zeigten und es damit ausbluten ließen mit einer Million Opfern, da sah man sich
machtlos, den Triumph von Franco und die Konsolidierung des Faschismus in der
Welt zu verhindern. Auch später, als die Truppen Nazideutschlands bis 21
Kilometer vor Moskau vordrangen, konnten sich die Gringos nicht entscheiden, in
die Schlacht einzutreten, und warteten vielmehr ab, daß die Nazis die
Revolutionäre ausrotteten.
Als Simón Bolívar entschied, sich für die
Unabhängigkeit »unseres Amerikas« einzusetzen, das seit 1492 von Spanien und dem
Vatikan versklavt wurde, unterstellte man ihm einen unrealistischen Größenwahn,
denn die Unterdrückung der wilden, gottlosen, teuflischen, indigenen Einwohner
wurde einzig als göttliche Aufgabe gesehen. Die Freiheit und Selbstbestimmtheit
Amerikas werde es niemals geben« sagten »die Gelehrten«. Die Legitimierung und
Dauerhaftigkeit der spanischen Besetzung wurden von den Kanzeln gepredigt, wie
heute die riesigen Mediennetzwerke ihre Wahrheiten vorbeten.
Die Imperien
stacheln ihre Diener mit diesen Mitteln solange auf, bis diese sich willig den
Kriegsplänen ihrer Herren anschließen und Ungerechtigkeit, Raub und Völkermord
vor ihrem Gewissen legitimieren. Fast immer läßt man sie sich als einzigartig
vor ihrem Gott fühlen, als Kreuzritter ihrer Religion und als auserwählte
Völker, damit sie ihre »zivilisierte« Lebensart verbreiten.
Fast immer
florierten hinter den großen »zivilisierten« Kreuzzügen, den »gerechten
Kriegen«, aber tatsächlich riesige ökonomische Interessen. Neben
expansionistischen Interessen können das die Finanzkrisen der Rei-chen sein, der
Drang nach neuen Ressourcen oder Märkten. Das expansionistische Wesen des
Kapitalismus, um abgenutzte Ìkonomien zu erneuern, war durch die Geschichte
hinweg der Motor für Kriege.
Die Besiedlung Amerikas (deren systematische
Vorbereitung zwischen dem Vatikan und den kolonialen Herren in Sevilla
abgesprochen wurde), der Austausch mit den Kolonien und Impulse durch den
Kolonialwarenhandel legten den Grundstein des Kapitalismus in der neuen Welt. So
wurde auch das Wachstum der europäischen Potenzen abgesichert.
Doch die
Entwicklung stieß irgendwann an die Grenzen; und so entstanden die Krisen
trotzdem. Inmitten der Rezessionen der zwanziger Jahre in Europa erschien der
Nazifaschismus als politische Option des Finanzkapitals, um das Aufkommen
politisch liberaler Kräfte zu verhindern: Kräfte einer Revolution, die bereits
in Rußland 1917 triumphierte und mit ihrem Beispiel die dekadente deutsche
Bourgeoisie, die bereits mit den großen nordamerikanischen Kapitalisten alliiert
war, bedrohte.
Die Kriege Hitlers im Namen von Gott, der westlichen,
»arischen« Zivilisation und des militanten Antikommunismus konnten nicht nur mit
dem Segen der nordamerikanischen und europäischen Bourgeoisie rechnen, sondern
auch mit der Zustimmung der Marionette Pius XII. und der Gleichgültigkeit der
Sozialdemokratie. Sie alle waren vereint in der Vorstellung von einer
»unvermeidlichen Niederlage« der Sowjetunion, der Revolutionäre und europäischen
Gewerkschafter. Später wuchs das Monster, welches sie geschaffen hatten, und es
verschluckte sich an den einstigen Freunden. Den Rest erzählt die
Geschichte...
Nicararagua - general Augusto Cesar Sandino (1895 - 1934); (Cuba; Bulgaria);
Carlos Fonseca Amador (1936 - 1976); (Cuba; Bulgaria).
Die USA in den Tagen vor dem 11.September
Es ist wichtig zu wissen, daß
bereits vor dem Anschlag auf das World Trade Center und einen Flügel des
Pentagon von Ìkonomen, viele von ihnen ohne Anzeichen linken Denkens, eine
wirtschaftliche Rezession prognostiziert wurde, vor der sich »nicht mal Europa
retten kann«.
Die angekündigte Krise wäre demnach die schwerste nach dem
Zweiten Weltkrieg. Die Täuschung durch die Finanzelite ist am Ende. Die
Vereinigten Staaten haben ein internationales Finanzsystem »ohne Gesetz und
Regierung« kreiert. Ihre blühende Wirtschaft überlebte mehr als eine Krise durch
willkürliche Bewegungen des fiktiven Kapitals von einem Erdteil in den anderen
und die Aktivierung ihres industriellen Militärkomplexes. Zuletzt konnte aber
selbst die Erhöhung der Militärausgaben die Krise nicht mehr aufhalten.
Im
Mai des Jahres 2001 senkte die US-Notenbank zum fünften Mal den Zinssatz, um der
herannahenden Rezession die Stirn zu bieten. Laut einem französischen Ìkonomen
wurden damit »die Börsenmärkte für einen Moment gedopt«. Die Täuschung an den
New Yorker Börsen dank des Kapitalflusses fremder Herkunft geht auf die
Geldwäsche nordamerikanischer Banken zurück.
Die positiven makroökonomischen
Anzeichen waren aber nicht das Resultat eines fortschriftlichen
Produktivwachstums, das sich in einer Erhöhung des Lebensniveaus und einer
verbesserten Kaufkraft der Konsumenten manifestiert, sondern die unerlaubte
Bereicherung einer Minderheit von Aktionären einer transnationalen Clique. Es
brauchte nicht viel, nur die Ankündigung einer bevorstehenden Krise, um die
labilen Finanzhäuser weltweit erzittern zu lassen. Es gab keine Notausgänge,
sondern nur die Fortsetzung der Geldspekulationen, der anorganischen Emissionen
des Dollars und der schmutzigen Geldwäsche.
In den Vereinigten Staaten und
den von ihnen abhängigen Ländern waren die wirtschaftlichen Parameter schon seit
längeren die einer enormen Krise: Überproduktion, Verminderung von Importen,
fallender Aktienmarkt, rückläufige Nachfrage, Niedergang des Baugewerbes,
Rückgang des Kreditwachstums waren nur einige Zeichen.
Die Gringos aber haben
kraft der Macht des Dollars weiter eine riesige Luftblase genährt, meist zu
Lasten der Dritten Welt, die sich immer höher verschuldete, bis diese
Entwicklung an die endgültigen Grenzen stieß. Wie bei einem Drogenabhängigen
wurde der Bedarf an Mitteln immer größer, um den unvermeidlichen Zusammenbruch
aufzu- schieben. Am Ende dieser Marktlogik, auch das ist eine historische Lehre,
kann nur der Krieg stehen.
Der Neoliberalismus und die Globalisierung, diese
hochheiligen Theorien des Imperiums, begannen ihr zerstörerisches Werk zusammen
mit dem IWF, der Weltbank und der WTO. Die breiten Widerstandsbewegungen in den
USA (Seattle), Kanada (Quebec) und Europa (Prag, Genua, Göteborg und Genf)
drückten nicht nur die Sorge der von dieser Bewegung Betroffe-nen aus, sondern
auch die wichtiger Unternehmersegmente aus dem Mittelstand wie auch von Teilen
der katholischen Kirche. Sie sehen einen Zusammenbruch katastrophalen Ausmaßes
kommen, der dem übergroßen Teil der Menschheit eine Freifahrtschein ins
Verderben ausstellt.
Chile - Salvador ALLENDE GOSSENS (1908 - 1973);
Pablo NERUDA (Nephtali Ricardo REYES BASOALTO; 1904 - 1973),
Die Welt nach dem 11.September
George Walker Bush, Sohn eines
Ex-Präsidenten und Ex-Direktors des CIA mit Geschäftsverbindungen zu zumindest
einem Erdölunternehmen (Arbusto Oil Co.) der saudi-arabischen Familie bin Laden,
die zudem auch noch sehr undurchsichtig sind (Iran Gate oder Afghanistan –
Taliban – CIA – Al Qaida), ist durch die Hintertür ins Weiße Haus gelangt.
Möglich wurde das nur durch Wahlbetrug, der sich in seiner Substanz in nichts
von den unlauteren Wahlen in Kolumbien, Peru, Paraguay oder den sogenannten
Bananenrepubliken unterschied. Ihre Rechtmäßigkeit wurde ernsthaft in Frage
gestellt. Davon ist heute mit Verweis auf die innere Einheit im »Kampf gegen den
Terrorismus« aber keine Rede mehr.
Die Taten des 11. September 2001 passen
also perfekt ins Konzept eines mittelmäßigen Präsidenten, der nun freie Hand
hat, die zugrunde gehende imperiale Wirtschaft zu vitalisieren. Damit wird er
nicht nur der politischen Rechten der Vereinigten Staaten und der Welt gerecht,
er bedient auch die komplexen Militärindustrien der USA, Europas und
Japans.
Cuba - Conrado BENITES y Manuel ASCUNCE.
Des Lehrers.
Sind von den Kontrrevolutionären ermordet.
Am 20. September verlas Bush vor dem Kongreß seines Landes und für
uns alle eine »Aufforderung«, die dem Muster von Bekanntmachungen der spanischen
Kolonisatoren gegenüber den Ureinwohnern in Amerika ähnelt.
Heute ist es
George W. Bush, der sich für den Präsidenten und Monarchen der Erde hält. Nach
dem 11. September erklärte er den Krieg gegen die ganze Welt, sofern sie sich
seinen Interessen nicht unterwirft. Bush zerstörte die Gesetzmäßigkeiten jeder
Art zwischen den Nationen und gab sein vermeintliches Recht bekannt, dort nach
Lust und Laune zu intervenieren, wo es ihm paßt und dabei jede Art von Waffe zu
benutzen.
Grenada - Morice BISHOP (1944 - 1973)
Seitdem bahnt sich an, was der venezolanische Journalist und
Historiker Luis Britto treffend als den »Vierten Weltkrieg«, nach dem Kalten
Krieg, bezeichnete. Ein Krieg, bei dem die Propaganda eine fundamentale Rolle
spielt: »Sie nimmt zu«, sagt Britto, »je größer die Interessen an den Attacken
sind«.
Die in den letzten Wochen bekanntgewordenen Summen, die dem
militärisch-industriellen Komplex von der Regierung der Vereinigten Staaten
gezahlt wurden, setzen sich z.B. aus einer Million Dollar für jede
Tomahawk-Rakete zusammen, von denen Dutzende auf Afghanistans abgeschossen
wurden, ein Land, in dem nicht eine Immobilie mehr diesem Wert entsprechen
dürfte. 2,5 Milliarden US-Dollar kostet ein B-2 Bomber; 40 Millionen einer von
Hunderten Kampfhubschraubern durchschnittlich.
Cuba - Ernesto "CHE" GUEVARA de la SERNA (1928 - 1967).
Der Clou des Ganzen, obwohl
das von der Bush-Administration und den transnationalen Konzernen geleugnet
wird, ist der De-facto-Finanzüberschuß des Staates. Bush vergeudet dieses Geld,
indem er Milliarden Dollar in die Kriegsindustrie steckt, die ihrerseits eine
industrielle Kette, den Handel und den Finanzmarkt zu neuem Leben erweckt, ohne
dabei die strukturellen Grundlagen der US-Wirtschaft zu verändern. Diese
Rechnung geht nur mit der Entfesselung von neuen Kriegen auf.
Der Staat
unterstützt damit, geleitet von den heiligen neoliberalen Theorien, erneut einen
Krieg, der von Bushs Verteidigungsminister Donald Rumsfeld höchstpersönlich als
»langfristig« bezeichnet wurde. Aber für die Rezession gibt es keinen schnellen
Ausweg, außerdem könnte die nordamerikanische Wirtschaft in einen
zerstörerischen Kreislauf von »mehr Kriegen, mehr Geldgewinnen und mehr
Reaktivierung« gelangen.
Russisch - kubanische Freundschaft
Die US-Wirtschaft wird unterstützt von der
internationalen Gemeinschaft, die bislang weitgehend ihren unternehmerischen,
politischen und militärischen Anweisungen folgt. Die Transnationalen ihrerseits
sind glücklich, daß die Staaten ihre Revitalisierung finanzieren. Niemals haben
sie wirklich an die neoliberalen Theorien des »reinen Marktes« geglaubt, stets
suchen sie die Geldgewinne bei den Steuerzahlern und ziehen den Nutzen aus den
niedrigen Preisen der Geldmittel und Produkte in den armen
Ländern.
Zweifellos verbreiten sich die als wahr und unfehlbar geltenden
Theorien zur Privatisierung. Folgen sind der Rückzug des Staates, die Streichung
von Zöllen und Abgaben, die Senkung des Lebensniveaus, Reduzierung sozialer
Ausgaben, Stabilisierung von imperialistischen Projekten wie der Freihandelszone
FTAA/ALCA, dem Kolumbienplan, dem Plan Puebla Panama. Das zeigt, daß die
Theorien, die sie uns aufgedrängt haben, keineswegs in den USA, Europa und Japan
ihre negativen Auswirkungen entfalten, sondern vorrangig in der sogenannten
Dritten Welt.
Wenn sich der Krieg in Zentralasien und anderen Territorien wie
Kolumbien und dem Andengebiet ausbreitet, um die imperialen Anforderungen zu
befriedigen und wir dagegen Einspruch erheben, werden wir eine Phrase immer
wieder hören: Wir alle müssen am »Kampf gegen den Terrorismus« teilnehmen.
Bedenken darf es nicht geben, denn »jeder, der nicht für uns ist, ist gegen uns«
(George W. Bush). Die Verluste werden verstaatlicht und die Gewinne, basierend
auf Blut und Leiden, Intervention und Plünderungen, werden von Mal zu Mal unter
einer immer kleineren Gruppe von Familien aufgeteilt.
Das durch die Misere
der Welt beschleunigte Wachstum der Gegensätze wird durch den Krieg von Bush und
den Transnationalen nicht aufgehalten. Wenn 1820 20 Prozent der Reichsten
dreimal mehr als 20 Prozent der Ärmsten verdienten, so sind es 2001 20 Prozent
der Reichsten, die 80mal mehr als 20 Prozent der Ärmsten verdienen.
Rußland. Moskau, die Kontrrevolution - der August 1991.
Den volkseigenen Aufstand - der Oktober 1993.
Die
anwachsende Kluft zwischen Arm und Reich, zusammen mit der anwachsenden Zahl der
Armen, verbreitert sich mit den Raubkriegen dieses gerade erst begonnenen 21.
Jahrhunderts.
Die Ìkonomie der großen kapitalistischen Mächte beansprucht für
sich nicht, daß sie dem Wohlergehen der Völker dient, die über kurz oder lang
gegen die Entwicklung rebellieren werden, wie sie es bereits bei den letzten
imperialen Exzessen getan haben. Es ist in Anbetracht der beschleunigten
Entwicklung zu erwarten, daß sich die Widerstandsbewegungen nach einem Jahrzehnt
der Agonie zunehmend vernetzen. Ein Zentrum dieser Entwicklung wird ohne Zweifel
der Süden des Planeten sein.
Ein Literat schrieb einmal: »Die dunkelste
Stunde der Nacht ist die am nächsten zum Tagesanbruch.« Tatsache ist, daß die
Imperien ohne Erbarmen um ihren Einfluß kämpfen. Die Geschichte gibt dafür
genügend Zeugnisse. Die Völker hingegen organisieren sich und treten gegen diese
Aktionen gemeinsam an. Ihr Handeln ist dabei tatsächlich von den eigenen
Interessen bestimmt. In dieser Konsequenz sehen wir auch unseren Kampf, den der
FARC-EP in Kolumbien.
Cuba: Raúl NARTINEZ "Phoenix"
|