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Забастовки и ночные бдения у гроба - каждый день
 
И международное гуманитарное право?

 

 
Версия на русском языке Новые войны Буша
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Об отстранении от политической и общественной жизни женщин Колумбии

 

 
border=0 Факторы и вероятности всеобщего кризиса
border=0 Zusammenstoß politischer und religiöser Fundamentalismen. Chancen und Gefahren einer weltweiten Krise

 

 
Версия на русском языке Мнение побеждённых: борьба и сопротивление
Версия на русском языке Die Geschichte der Besiegten. Vom Widerstand der indigenen Võlker

 

 
Кагуан: безбрежная река народной культуры

 

 
Речь, произнесённая 29 сентября 2001 г.
Автор: Фидель Кастро Рус

 

Исламский фундаментализм


Zusammenstoß
politischer und religiöser Fundamentalismen.
Chancen und Gefahren einer weltweiten Krise

Große Krisen können große Wahrheiten offenlegen. Die Attentate vom 11. September in den Vereinigten Staaten von Amerika haben eine Krise entfesselt, in deren Verlauf auf dramatische Weise ein System aus Konservatismus, Militarismus und Desinformation offengelegt wurde. Es zeigte sich, daß es etwas Verborgenes hinter der lauthals angepriesenen neoliberalen Weltordnung gibt. Das unterstrich gleichzeitig die These, daß »eine andere Welt möglich« – und man könnte hinzufügen: notwendig – ist, so wie es demokratische und revolutionäre Kräfte auf allen Kontinenten vertreten. Das Ende der Geschichte ist überwunden.

Die erste Erkenntnis nach den Ereignissen von New York, Washington und Pennsylvania muß sein, daß die »neue Weltordnung« keine solche ist. Die wirtschaftlichen Ungleichheiten, die sozialen Ungerechtigkeiten, das Anwachsen reaktionärer und religiöser Elemente, die Zunahme von Militarismus (insbesondere in Regionen wie dem Mittleren Osten, Afrika und Zentralasien) und die hegemonistische und imperiale Politik der USA und Großbritanniens und anderer Mächte waren und sind Bestandteile der kapitalistischen und konservativen Welt. All das ist die Basis der Ereignisse des 11. September.

Die Welt hat eine Bevölkerung von sechs Milliarden Menschen. Viereinhalb Milliarden von ihnen leben in Armut. Ihnen fehlen Lebensmittel, während die reichen Länder 74 Prozent des Verkaufs von Getreide und allein die Vereinigten Staaten zwischen 50 und 80 Prozent des Mais- und Soja-Marktes kontrollieren. Hunderte Millionen Menschen sind Analphabeten, viele von ihnen Frauen, die von ultrareaktionären religiösen Regimen unterdrückt werden. Die Hälfte der Kinder der Welt ist unterernährt; Milliarden Menschen leiden unter dem Rassismus, der religiösen Unterdrückung und der ideologischen Diskriminierung. Es gibt Länder wie Afghanistan, die auch nach dem Fall der Taliban ein Beispiel all dieser Dinge sind.

Das zweite zu berücksichtigende Element ist, daß speziell der Terrorismus, der die Täter des 11. September motivierte, von den imperialen Mächten, insbesondere den Vereinigten Staaten, erzeugt und gefördert wurde. Die von Osama bin Laden geführte Organisation Al Qaida oder »Die Basis« – in einer der möglichen Übersetzungen – hatte ihren Ursprung im Kampf gegen die sowjetischen Kräfte und in der Expansion des rückschrittlichsten und konservativsten Islamismus. Diese Gruppe erreichte eine Allianz mit Organen der Vereinigten Staaten wie der Central Intelligence Agency (CIA) und dem State Department. Es gab private Verbindungen wie die Erdölverhandlungen des Bush-Clans mit saudischen und ägyptischen Verhandlungsführern, die zu Al Qaida gehörten, und die Verstrickungen US-amerikanischer, europäischer Konzerne und eines argentinischen Unternehmens in die Auseinander- setzungen um die Erdölausbeutung in Afghanistan und anderen Ländern Zentralasiens. Dies erklärt zum Teil, warum viele der Männer der Al Qaida sich in den Vereinigten Staaten, Deutschland, dem Vereinigten Königreich frei bewegen konnten.

Eine dritte Erkenntnis gibt es zum Mythos der Effizienz der US-Geheimdienste und ihrer scheinbaren inneren Sicherheit. Es ist noch nicht lange her, daß die CIA und das FBI Unsummen von Haushaltsgeldern erhalten haben. Dem liegt die starke Lobby dieser Strukturen im politischen System der USA zugrunde. In der Folge sind Verbindungen zustande gekommen, die massiv Korruption und Bürokratie befördert haben. Unterstützt wurde das von den Industriezweigen, von denen die Technologien– etwa zur Gegenspionage – geliefert werden. In den Vereinigten Staaten operieren heute trotzdem mehr als 600 gewalttätige Gruppen, die sich auf Thesen von der weißen Überlegenheit, des Antikommunismus, des Ultranationalismus, des Rassismus und des Nazismus, des religiösen Fundamentalismus, des orthodoxen Patriotismus usw. stützen. Zu ihnen gehörten die Urheber der Ermordung zweier Polizisten im Capitol, des Bombenanschlags auf ein öffentliches Gebäude in Oklahoma, des Massakers von Waco. Nicht zu vergessen die Morde an den Brüdern Kennedy, die sich aus den ultrarechten Tiefen des US-Systems entwickelten.

Viertens handelt es sich bei der aktuellen Krise entgegen den Behauptungen rechter Intellektueller um eine Konfrontation innerhalb des konservativen, fundamentalistischen oder ultrareaktionären Lagers. Tatsächlich prallen ein ideologisch-politischer Fundamentalismus, der sich in der rechtsextremen Präsidentschaft von George W. Bush ausdrückt, und ein reaktionärer religiöser Fundamentalismus aufeinander. Beide richten sich gegen unschuldige Menschen, greifen zum Terrorismus (der eine mit dem Staatsterrorismus, der andere mit dem individuellen Terrorismus), haben finanzielle Verbindungen zur Weltbank, üben Autoritarismus aus und führen verdeckte Operationen durch.

Aus dem oben Gesagten ergibt sich ein fünfter Faktor, über den sich vor allem die Lateinamerikaner Gedanken machen müssen. Es ist die Aufteilung der Welt in diejenigen, die das Weiße Haus unterstützen, und diejenigen, die gegen diese Politik opponieren. Eine Form dieses Aufrufs, sich der Regierung der Vereinigten Staaten zu unterwerfen, kam von Bush mit der primitiven Position, daß man entweder für ihn oder gegen ihn sei, entweder mit dem Guten (dem Weißen Haus) oder dem Bösen (der Opposition).


Боевые бумеранги


Dies schafft eine gefährliche Situation, denn man weiß, daß im Blickfeld der militärischen, verdeckten, illegalen, kriegerischen, finanziellen und diplomatischen Operationen der Vereinigten Staaten die gesamte demokratische und revolutionäre Bewegung steht. Die aufständischen Bewegungen und Volksguerillas, die linken Parteien, die antineoliberalen und antikapitalistischen Bewegungen, die Organisationen zur Verteidigung der Menschen- und Bürgerrechte, die demokratischen Kräfte der Jugend und der Studierenden, die aufständische Bewegung der Indнgenas füllen die Liste derjenigen, die Washington zu seinen Feinden oder eben zu Helfershelfern des »Terrorismus« erklärt. Der sogenannte Antiterroreinsatz ist also tatsächlich eine Form der Aufstandsbekämpfung.
Ein Element dieser kriegerischen Sichtweise ist die Erarbeitung einer Liste von Staaten und Organisationen, die als terroristisch qualifiziert werden, durch das State Department. Auf dieser Liste, wollte man sie denn ernst nehmen, tauchte Afghanistan niemals auf – jenes Land, auf dessen Boden Bush nun seine »Schlacht gegen den Terrorismus« führt. Mehr noch, die Organisation Al Qaida – Die Basis, die seit Jahren von dort aus operierte, wurde nie in diese Liste aufgenommen, ebensowenig wie ihre Gastgeber.

Statt dessen findet sich auf der Liste aber Kuba, einfach aufgrund der Tatsache, ein Land mit einem politisch-ökonomischen Regime zu sein, das den Vereinigten Staaten nicht gefällt. Und obwohl die kubanische Regierung vor den Vereinten Nationen Dutzende von Fällen des Terrorismus angeklagt hat, die von US-Organen finanziert und durchgeführt wurden. Es finden sich auf der US-Liste auch aufständische Bewegungen wie die FARC-EP Kolumbiens, die eine Facette des Kampfes und eine Hoffnung des kolumbianischen Volkes repräsentiert,

die Kontakte mit Dutzenden Regierungen aus aller Welt und mit Hunderten nationalen und ausländischen Organisationen hat, die Teil eines Friedensprozesses ist und deren Füh-rer sich sogar mit Funktionären des US-State Departments getroffen haben.

Es ist in diesem Zusammenhang der Krise die Existenz eines sechsten Faktors nicht zu leugnen: der Kräfte, die überall auf der Welt, einschließlich der Vereinigten Staaten, gegen den Krieg und den Terrorismus, für den Frieden und die Gerechtigkeit aufbegehren. Sogar der brasilianische Fußballstar Pelй sagte, daß es keinen Frieden geben könne, wenn es keine soziale Gerechtigkeit gibt. Mehr als hunderttausend US-Amerikaner demonstrierten in Dutzenden Städten gegen den Krieg. Demonstrationen dieser Art gab es in europäischen, asiatischen, lateinamerikanischen und afrikanischen Städten. Die Zahl der Intellektuellen, die über die Notwendigkeit einer Veränderung der Lage der Dinge nachgedacht und geschrieben haben, ist überraschend. Sie fordern ebenso wie soziale und politische Bewegungen, daß die imperiale, interventionistische und kriegerische Politik der Vereinigten Staaten, des Vereinigten Königreichs und anderer Mächte geändert wird.

Man kann auch nicht einfach darüber hinweggehen, daß sich in Zentralasien und speziell in Afghanistan eines der größten Erdölvorkommen der Welt befindet und das Land zudem eine große strategische Bedeutung hat. Daß es in dieser Region mindestens drei Nationen mit atomaren Fähigkeiten gibt und sich zwei von ihnen, Pakistan und Indien, in einem historischen Konflikt um Kaschmir gegenüberstehen und Spielball der Interessen der Mächtigen sind. Militärisch und politisch bedeutet die Kontrolle über Afghanistan für US-Amerikaner und Engländer einen strategischen Punkt aufgrund seiner Grenzlage zu islamischen Republiken, zu China und zu den Operationsgebieten von Finanz- und Erdölkonzernen und aufständischen religiösen Gruppen.

Es handelt sich ein weiteres Mal um einen Krieg des Imperiums. Es ist ein weiteres Mal die Gewalt gegen die Völker. Es handelt sich ein weiteres Mal um die imperiale Politik zum Schutz der Hegemonie. Ein weiteres Mal wird die Цffentlichkeit mittels des Medienapparates bewußt getäuscht.

Es ist Vorsicht geboten, denn auf diesem Weg kommen Projekte wie der Kolumbienplan, der Plan Puebla Panama und das Amerikanische Freihandelsabkommen ALCA/FTAA zustande.

Die Menschheit reagiert, die Völker der Welt sind nicht wehrlos, und die großen Krisen erzeugen auch große Antworten.

 

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